Schloss Altenberg

 

Der Besitz Altenberg wurde bereits im 16. Jahrhundert als Bauerngut genannt und gegen Ende des 17. Jahrhunderts von Franz Anton von Haydegg erworben. Er errichtete ein kleines barockes Schloss mit vier Erkertürmen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Bau an der Ostseite fast um das Doppelte erweitert und ebenfalls mit Erkertürmen abgeschlossen. Die Inschrift über dem Familienwappen der Grafen Nyary, die zu dieser Zeit Besitzer von Altenberg gewesen waren, gibt als Baujahr 1911 an. Über dem Tor zum Westtrakt steht ein Glockenturm, unter dem die Schlosskapelle eingerichtet ist.

Die Familie der Haydegg musste das Schloss und die damals dazugehörenden, umfangreichen Besitzungen um 1740 verkaufen. In den folgenden Jahrzehnten wechselten die Besitzer mehrmals, bis im Jahr 1790 Anton Schellenbauer Altenberg erwarb, das er in der Folgezeit zusammen mit Schütting verwaltete. Schellenbauer stammte aus Niederösterreich, hatte sich im Laufe der Jahre beträchtlichen Reichtum erworben und wurde 1794 in den Ritterstand erhoben. Er galt bei seinen Untertanen als grausam und besitzgierig. 1817 wurde er verhaftet, wegen Betrugs verurteilt der Adelstitel aberkannt. Er starb 1829 in der Strafanstalt. Um diese Ereignisse entstand im Volk die Sage, daß Schellenbauer, nachdem er sich jahrelang vor seinen erzürnten Untertanen versteckt hatte, von diesen schließlich aufgestöbert, wegen seiner Untaten verurteilt und daraufhin von vier Ochsen zerrissen wurde. Seither soll sein Geist in stürmischen Nächten immer wieder im Schlosspark herumirren.

Nach dieser unrühmlichen Episode kam das Schloss in den Besitz der Familie Haffner aus Graz und wurde schließlich 1903 von Gräfin Nyary, verheiratete Norman, erstanden, deren Familie rund dreißig Jahre im Schloss Altenberg lebte. Später erwarb der Wiener Rechtsanwalt Josef Langfort das Schloss, das während des Krieges zur Unterbringung der vielen, in der Umgebung eingesetzten Zwangsarbeiter verwendet wurde.

In den sechziger Jahren wurde Altenberg als „Gastschloss“ geführt, das unter der „besseren“ Grazer Gesellschaft als beliebter Treffpunkt galt. Nach dessen Schließung im Jahr 1972 wurde es still um Altenberg. Seit 1976 konnte es ein neuer Besitzer renovieren. Heute ist es ein besonderes architektonisches Schmuckstück auf dem Hügelzug zwischen Hitzendorf und Berndorf und bietet besonders im Frühjahr einen äußerst erfreulichen Anblick, wenn der große Magnolienbaum im Schlosspark in voller Blüte steht.

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